Realschule, weiterführende Schule in Unna

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Hellweg-RealSchule
Königsborner Str. 12
59427 Unna

Tel: 02303 50381
Fax: 02303 591013

Erinnern und Versöhnen

Die 8.Klässler der Hellweg-RealSchule begegneten einer realen Zeitzeugin via zoom aus Prag.

„Da wir überlebt haben, sind wir es den Toten schuldig, über die NS-Verbrechen zu erzählen.“

Mit diesen Worten eröffnete die 86jährige Tschechin die Online Begegnung mit den vier Klassen.

Michaela Vidláková, geb. Lauscherova, wird am 30. Dezember 1936 in Prag in einer jüdischen, zionistisch orientierten Familie geboren und ist zwei Jahre alt, als Prag von der deutschen Wehrmacht besetzt wird.

Als jüdisches Kind erlebt sie die Folgen der diskriminierenden Verbote und Anordnungen. Michaela und ihre Eltern müssen ihre Wohnung verlassen und in eine viel kleinere umziehen, in der schon eine Familie lebt. Im Dezember 1942 wird die 6-Jährige mit ihren Eltern ins KZ Theresienstadt deportiert, wo sich bereits ihre Großeltern befinden. Die Zeitzeugin kommt dort zunächst ins Kinderheim, dann schwerkrank in das Infektionskrankenhaus. Durch Glück und Zufall werden Michaela und ihre Eltern nicht in ein Vernichtungslager deportiert. Die Großeltern und ein Onkel werden in Auschwitz und Treblinka ermordet. Seit ihrer Pensionierung engagiert sich Michaela Vidláková als Zeitzeugin gegen das Vergessen.

In ihrem Bericht stützte sie sich auf Bilder und Dokumente aus ihrer Power-Point-Präsentation und erzählte den Schülerinnen und Schülern von den vorherrschenden Lebensbedingungen in Theresienstadt.  Die historischen Hintergründe untermalte sie mit persönlichen Eindrücken und Erlebnissen.

Bewegend fanden die Schülerinnen und Schüler einzelne Schicksalsschläge von Familienmitgliedern und Freunden, die diese Zeit nicht überlebt haben.

Nach dem Gespräch stellte sich die Tschechin den Fragen der Jugendlichen und kam mit ihnen ins Gespräch. „Die aktuellen Ereignisse zeigen, dass Frieden nicht selbstverständlich ist. Ihr seid die Zukunft und müsst den Frieden verteidigen“, appellierte die Zeitzeugin an die jungen Menschen.

Die Zeitzeugenbegegnung kam im Rahmen des Deutschunterrichts zustande und bereicherte den Unterricht allgemein.

Eine Schülerin sagte im Anschluss: „Es ist unglaublich wichtig, dass auch wir Jugendlichen von den Schicksalen der Menschen im Zweiten Weltkrieg erfahren, damit die Grausamkeiten und der Holocaust nicht verdrängt werden können“.

 

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